April 3, 2020

Fenja Wedding Ale

Sierra Nevada Pale Ale Clone, geplant als Gastgeschenk für unsere Hochzeit, die nun leider verschoben werden muss

Fenja Wedding Ale

Als Gastgeschenk für unsere für den 1. Mai 2020 geplante Hochzeit habe ich im Februar und März zwei 25 Liter Chargen dieses Bieres gebraut. Bis auf die Hefe war das Rezept beide Male komplett gleich. Das Pale Ale basiert auf dem "Sierra Nevada Pale Ale", ein Bier, das häufig auch dem gewöhnlichen Pilstrinker schmeckt, der mit Craft Bier sonst nicht viel anfangen kann.

Zum Brauprozess möchte ich an dieser Stelle nicht viel sagen, nur dass ich zum ersten Mal das "High Gravity" Verfahren angewendet habe, bei dem eine Würze mit höherem Extraktgehalt vor dem Anstellen mit Wasser auf die Zielstammwürze verdünnt wird. Das hat auch gut geklappt.

Jetzt aber zum eigentlich interessanten Teil: Dadurch, dass ich zwei Mal exakt das gleiche Bier gebraut habe, und das dann auch noch ein Klon eines kommerziellen Bieres ist, drängte sich eine Blindverkostung gradezu auf.

Blindverkostung der 3 Biere

Vom Geruch her lagen die drei Biere tatsächlich sehr nah beieinander, und auch farblich haben sie genau den gleichen Ton. Das Original war allerdings durch die deutlich geringere Trübung optisch sofort offensichtlich. Daher habe ich die Gläser noch einmal durchtauschen lassen und mit geschlossenen Augen verkostet. Das Original konnte ich sofort rausschmecken, allerdings vor allem deswegen, weil es deutlich prickelnder war. Bei einer meiner beiden Flaschen hatte wohl der Kronkorken nicht richtig geschlossen, denn dort war deutlich zu wenig Kohlensäure drin. Das war aber wohl eine Ausnahme, bei den anderen Probeflaschen der gleichen Charge hatte ich das Problem nicht bemerkt. Aber auch die erste Flasche des Selbstgebrauten hatte für meinen Geschmack ein bisschen wenig Kohlensäure.

Leider hat dieser Unterschied in der Karbonisierung damit über alle geschmacklichen Unterschiede hinweggetäuscht, die nämlich sehr subtil waren. Im Endeffekt bedeutet das aber, dass mein Klon geschmacklich sehr nah am Original lag.

Ich in Zukunft werde ich allerdings nicht mehr mit Zucker karbonisieren, zumindest nicht durch Vorlegen in die Flaschen. Die Dosierung da ist einfach zu ungenau.

Aufgrund des Coronavirus musste unsere Hochzeit leider auf nächstes Jahr verschoben werden - so lange bleibt das Bier nicht frisch, und daher habe ich jetzt knapp 140 Flaschen (noch) frisches Pale Ale, die über den Sommer vernichtet werden müssen.